S A T O R
A R E P O
T E N E T
O P E R A
R O T A S
Lies
von links nach rechts,
von oben nach unten,
von rechts nach links,
von unten nach oben.
Dieses Palindrom ist seit fast 2000 Jahren bekannt. Man findet es in vielen Denkmälern.
Zwei Übertragungen sind gängig:
1 Der Sämann Arepo hält die Werke in Gang.
2 Der Sämann Arepo hält mit Mühe die Räder.
Wörtlich:
Sämann
???
Hält
Werke / Mühen
Räder / Bewegung
Arepo hat keine Wortbedeutung. Manche meinen, der Sämann trage den Namen Arepo. Versuch, von (lat.) repere = kriechen abzuleiten (siehe Reptil): Im Staube, im Kriechgang, am Boden, in der Furche. Dann könnte Arepo auch eine Art Spitzname sein: der Kriecher, der Furchengänger, der Ackerwurm.
Meine freie Übertragung:Mit gebeugtem Rücken hält der Sämann alles in Gang.
Ich vermute einen grundlegenden Zusammenhang zu der menschlichen Einsicht in den Kreislauf des Lebens mit Aufgehen und Untergehen, Werden und Vergehen, Sterben und Auferstehen. Vermutlich sind die Wörter AREPO und ROTAS in dieser Gestalt der Struktur des Palindroms geschuldet. Dichterisch nimmt man Verballhornungen oder Reduzierungen oder Bedeutungsanklänge statt klarer und grammatikalisch korrekter Semantik in Kauf, um ein Ganzes zu schaffen, um es als Guss nicht zu gefährden. Ernst Jandl hat das vorgemacht. Oskar Pastior ebenfalls. In der Musik ist es gang und gäbe, wenn Regeln, auch strenge, verletzt werden zugunsten einer übergeordneten Absicht.
In Anlehnung an das 1. Buch Mose (Genesis), wo Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben werden und fortan unter Mühen ihr Leben fristen sollen, übertrage ich etwas freier. Bedeutsam ist für mich die Einsicht, das die beiden Merkmale des Lebens, nämlich Stoffwechsel und Fortpflanzung, in dem "Fluch" für Adam und Eva angesprochen sind, nichts darüber hinaus: Im Schweiße das tägliche Brot erarbeiten und unter Schmerzen Kinder gebären. Beides geschieht in zwei Kreisläufen. Das Zeugen, Empfangen und Gebären im Kreislauf des Mondes und das Säen und Ernten im doppelten Kreislauf der Erde um die Sonne: Tag und Nacht als Folge der Eigenrotation, und die Jahreszeiten als Folge des Umlaufs um die Sonne. So ist es von Anfang an. Und der erste Satz der Bibel heißt nicht etwa, im Anfang schuf Gott sondern seit Anbeginn schafft Gott. Also nicht ein Mal sondern permanent. Darauf Hat Eugen Drewermann hingewiesen. Insofern ist Gott der Sämann, der unablässig in der Furche steht, dort war, dort ist und dort sein wird. Und Adam sein Ebenbild.
In meiner Übertragung steht Adam für Mensch:
In meiner Übertragung steht Adam für Mensch:
Gebückt schließt du, Adam, die Kreise der Schöpfung.
http://wapedia.mobi/es/Cuadrado_Sator
AntwortenLöschendas ist mal interessant: wo sich das überall findet, das es ein anagramm des vater unser sein könnte etc.