Vor 33 Jahren, am Ende des Sommers, ist er gestorben. Ich habe ihn so viele Jahre gekannt wie er nun nicht mehr hier ist.
Ich weiß, wo sein Leib lag, im Waldfriedhof der Stadt Nürtingen. Auch sein Leib ist nicht mehr da. Das Grab ist seit Jahren aufgelassen. Den Grabstein habe ich geholt, ein unbehauenes Stück Granit mit eingehauenen, kaum mehr lesbaren Lettern.
Vor 40 Jahren habe ich für meinen Vater ein Gedicht geschrieben. Er hat es nie gesehen. Ich habe es in Wahrheit für mich selbst geschrieben. Ach, warum denn soll ich noch weinen.
An meinen Vater
7.4.72
Dein
anspruch
mehr
zu
sein
als
du
bist
bringt
dich
um.
Vor
deinem
grab
zu
stehn
mit
trockenem
mund
und
leerem
herzen
macht
mich
dir
ähnlich.
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