Als ich ein Engel war

Sonntag, 13. Februar 2011

Paul genießt

Paul ist acht und geht in die zweite Klasse. Da ist es ihm meistens langweilig. Mariele ist drei und Pauls Schwester. Sie besucht den Kindergarten. Langweilig wird´s ihr nie, weil sie immer jemanden findet, dem sie ihren Willen überziehen kann.

Am Samstag sind Paul und Mariele im Hallenbad. Mit Oma. Und mit Mare, der kleinen Freundin. Auch Mare ist drei, und damit es Oma nicht so fade ist am Pool, geht sie gemeinsam mit Mares Mutter ins Hallenbad.

Im Hallenbad gibt es drei Wasserspiele. Die Sturzfontäne, den Unterwasserstrahl und das Sprudelbad. Die gehen in jeder vollen Stunde einmal in Betrieb, jeweils für zwanzig Minuten. Paule liebt das Sprudelbad. Man sucht sich rechtzeitig ein Plätzchen in einer der gekachelten Liegekuhlen, und wenn´s losgeht, schwebt man zwanzig Minuten lang im Tanz der sprudelnden Luftblasen, die von unten kommen und den ganzen Leib mit Wonne durchrieseln.

Paul liegt schon. Der Sprudler beginnt. Da kommt Mariele und will auch rein. Es hat aber keinen Sprudelplatz mehr. Ich will auf Paul drauf, bestimmt sie. Paule nimmt die schmale Portion in seinen Arm, die kuschelt sich und sprudelt mit. Dann will Mare auch. Oma sagt, Paul, lass doch die Mare auf deiner anderen Seite ins Wasser. Paule sagt, komm, und Mare kommt. Dann rüttelt er beide Mäuschen links und rechts zurecht, weil´s doch recht eng hergeht, blickt zur Oma auf, die hinter ihm am Beckenrand steht, verdreht die Augen und meint: Oma, zwei Frauen, auch nicht schlecht!

Tja.

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