Klassenausflug der Klasse 1a nach Tübingen ins Schloss. Die Klassenlehrerin, Frau Gerlach, knipst das Foto. In der Mitte thront die Mutter von Klassenkameraden Fritz "Mecki" Mergenthaler, Frau Mergenthaler, die als Begleitperson mitwanderte. Mecki war ein populärer Spitznamen: eine deutsche Comicfigur, ein lebensfroher Igel, das Maskottchen der Radioprogrammzeitschrift Hör Zu. Nach Mecki war sogar ein Bubenhaarschnitt benannt, die Mecki-Frisur.
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| Mecki auf einer sogenannten "Wohlfahrtsbriefmarke" |
Noch tragen die Buben der Klasse 1a keine Mecki-Frisur. Sie tragen Scheitel, wie die meisten der Mädchen auch. Bis auf die gezopften und die nach hinten gekämmten.
Fast 40 Kinder in der Klasse. Mittlerweile sind alle Kinder groß und alt geworden, aber ich kenne sie noch fast alle mit Namen. Reiner Maria, sitzt auch dabei. Also ich. Wolfram ist vor sechs Jahren gestorben.
1955 war der Koreakrieg schon aus. Little Richard sang "Tutti Frutti". Ein Jahr später machten die Ungarn einen erfolglosen Aufstand gegen die sowjetische Besatzungsmacht, und dann sang bald Freddy "Heimweh". Zuhause hatte man furchtbare Möbel, und die Mädchen fingen an, Petticoats unterm Kleid zu tragen. Ab drei Petties sahen sie aus wie Daunenenten. Und dann kamen die Jeans auf den Markt und lösten die Lederhosen (Bild) ab. Lederhosen wurden mit Geschirr getragen, und über die Brust lief der Querträger mit Elfenbeinhirschmedaillon. Sieht man bei meinem Brustgeschirr als weißen Fleck. Sonni trägt auch so eins.
Damals wollte ich noch Dr. werden oder Pfarrer. Heute bin ich alt geworden. Und Blogger.
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| Gymnasium Nürtingen - Klasse 1a - 1955 |
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