Nimm Sand von Kos
Erstes Sonett vom Sand
Nimm Sand von Kos und lass ihn durch die Finger rieseln.
Und Korn um Korn verweht aus deinem Leben,
Entfällt der Hand, und schmiegt sich zwischen Kieseln.
Und dann vergiss, dich wieder aufzuheben.
Und wenn die Nacht türkis ins Ohr dir perlt,
Lass offnen Munds dir tausendfach Korallen
Spitz entsteh´n, als ob ein Gott sich kerlt
Und brüstete sich vor den Griechen allen.
Und liegst am Morgen du noch fröstelnd häutig
Im Gestrand der Muscheln, tangverhangen,
Küsst Aphrodite dich, gar seltsam bräutig,
Und lässt der Erde Rund als Sandkorn ruhn,
Verplätschert Lust, als ob sie heimgegangen
Zu sich selbst, um nur sich selbst zu tun.
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